Der Netzfrequenzinfodienst sendet Meldungen über Frequenzanomalien sowie Informationen über die Auswirkungen von geomagnetischen Stürmen aufgrund hoher Sonnenaktivität (Sonnenstürme).
Obwohl einige Follower darauf hinweisen, dass Meldungen der Kategorien G1 und G2 nicht "meldungswürdig" sind, da sie unser Netzgebiet nicht direkt betreffen, sehen wir eine mittelbare Beeinflussung durch die gesamteuropäischen Lastflüsse, die eine potenzielle Gefahr für unser Stromnetz darstellen.
Mit dem Ausbau der Gleichstrom-Seekabel durch die Nordsee, wie zum Beispiel NordLink mit einer Übertragungsleistung von 1,4 GW, wird ein Lastfluss zwischen den Verbundnetzen RG Nordic und RG Continental Europe (UCTE) ermöglicht. Überschüssige Windenergie aus Deutschland wird über diese Stromautobahn nach Norwegen übertragen und reduziert damit die direkte Einspeisung in unser Übertragungsnetz.
Die Wasserspeicher in Norwegen dienen damit als Stormspeicher für die Windenergie aus Deutschland. Bei Bedarf kann Deutschland dann Energie aus norwegischen Wasserkraftanlagen importieren.
Die Problematik:
Obwohl G1 oder G2 Sonnenstürme für einige Netzgebiete als unbedeutend betrachtet werden, können sie tatsächlich Probleme in sehr nördlichen Netzgebieten verursachen. In langgestreckten Stromleitungen, wie Überlandleitungen, können Ausgleichsströme mit beachtlicher Stärke fließen, die den Ausfall von Transformatorstationen verursachen können.
Wenn die Verbundnetze in Norwegen oder Schweden durch Sonnenstürme gestört werden, kann dies Auswirkungen auf Lastflüsse zwischen Skandinavien und Europa haben. Deshalb betrachten wir die Meldungen für geomagnetische Stürme (Sonnenstürme) der Kategorie G1 und G2 für das Verbundnetz RG-CE (UCTE) als "meldungswürdig".
Wir sind daher gespannt auf die erwartete hohe Sonnenaktivität in den nächsten vier Jahren.
Aufgrund der erwarteten hohen Meldungshäufigkeit während des Sonnenaktivitätsmaximums ab 2024 werden wir bei Bedarf vorübergehend Maßnahmen ergreifen, um den Versand der G1- und G2-Meldungen zu begrenzen.