Netzleittechnik

Die Aufgabe der Netzleittechnik besteht darin, die Netzbetreiber in der Betriebsführung ihrer Netze zum Beispiel Stromnetze zu unterstützen, d. h. dem Betriebspersonal Entscheidungshilfen an die Hand zu geben und so weit wie möglich bei Routinearbeiten zu entlasten. Neben der Netzüberwachung muss auf sich ergebende Störsituationen reagiert und steuernd in das Netzgeschehen eingegriffen werden.

Zu den wesentlichen Grundaufgaben der Netzleittechnik gehört es, Prozessinformationen wie Zählwerte, Messwerte und Meldungen an eine zentrale Leittstelle zu übertragen, dort bedienergerecht aufzubereiten und darzustellen. In der Gegenrichtung besteht die Aufgabe, Steuer- und Stellbefehle an den Prozess auszugeben.

Schritthaltend mit der Entwicklung der Computertechnik seit den 1980er Jahren hat die Netzleittechnik stark an Bedeutung zugenommen. Neben den Kernaufgaben der Netzsteuerung und Netzüberwachung bietet die Rechnertechnik heute vielfältige Möglichkeiten der Störungsanalyse, der Simulation von Netzzuständen und Netzfehlern, unter anderem auch für Training- und Schulungszwecke des Betriebspersonals, sowie die Ermittlung und Einstellung optimaler Netzzustände.

Seit den 1990 Jahren übernimmt die Leittechnik viele der oben genannten Aufgaben über einfache Protokolle. Dabei spielt das Fernwirkprotokoll IEC60870 eine wichtige Aufgabe bei der Fernübertragung der Informationen.

Seit dem Jahr 2000 legt die Stationsleittechnik IEC61850 u.a. mit einem Echtzeitprotokoll für Steuerungs- Mess- und Meldungsübertragung ein Grundstein für eine universelle Datenmodellstruktur.

Inzwischen ist die Leittechnik auch in der Hausautomatisierungen angekommen. Über Dashboards können Engergieverläufe beobachtet und gesteuert werden.

Leittechnik-Protokolle - und Anwendungen