Blackout 2

In den nachfolgenden Bildern ist eine schematische Darstellung eines Blackouts durch ein Ausfall einer Übertraungsleitung dargestellt.

Normalerweise sind diese durch die sehr enge Vermaschung von Netzgebieten und der n-1-Regel (der Ausfall eines Systems wird durch ein anderes System abgefangen) im UCTE-Netz sehr selten. Liegen aber die Erzeugung und der Verbrauch weit auseinander, kommt es bei einem Ausfall oder einer Störung zu Überlastung anderer Übertragungsleitungen, die dann kaskadenartig hintereinander ausfallen können.

Vergleichbare Stromausfälle: 

• 28. September 2003: flächendeckender Stromausfall in weiten Teilen Italiens
• 25. November 2005: mehrtägiger regionaler Stromausfall im Münsterland durch wetterbedingten Ausfall der Übertragungsleitungen

Die Pfeile in den Bildern ( → ) zeigen die beispielhafte, schematische Lastflussrichtungen an, die sich je nach Schaltungszustand des Netzes deutlich ändern kann.

Schema Ausfall Übertragungsleitung

Die nachfolgenden Bilder zeigen eine beispielhafte, schematische Darstellung "Ausfall einer Übertragungsleitung (Transportleitung)" und den anschließenden Ablauf bis zum Blackout.

Schematisches Netz mit entfernten Stromerzeugung - und verbrauch

Phase1:

Störung/Ausfall einer Übertragungsleitung (Transportleitung)

Phase 2:

Die verbliebenen Übertragungsleitungen übernehmen die Last (und damit den Wirkleistungstransport Richtung Verbraucher)

Zwei weitere Leitungen komme dadurch in dem Überlastbetrieb.

Phase 3:

Die Übertragungsleitungen schalten sich durch den anhaltenden im Überlastbetrieb nach einigen Minuten ab.

Dadurch übernimmt die letzte Leitung den gesamten Energietransport und gerät damit in eine sehr hohe Überlaststufe.

Phase 4:

die letzte verbliebene Transportleitung schaltet sich nach kurzer Zeit ebenfalls durch eine Überlast-Abschaltfunktion ab.

Im betroffene Netzgebiet entsteht ein flächendeckender Stromausfall. Möglicherweise fallen kleinere Versorgungsgebiete durch eine Netztrennung in einen Inselnetzbetrieb (Microgrid).

Phase 5:

Das verbleibende Netzgebiet registriert durch den Lastabfall eine Netzfrequenzerhöhung. Durch Zuschaltung von Lasten, Pumpspeicherwerken oder Abschaltung von Kraftwerksleistung wird die Netzfrequenzerhöhung reguliert, das verbleibende Netz stabilisiert sich und versorgt das verbliebene Netzgebiet.

Das Netzgebiet im Blackout muss schrittweise wieder aufgebaut werden (nachdem die ausgefallene Transportleitung wieder entstört wurde) .

Beispiel Blackout Italien

Durch eine Störungl einer Transportleitung nach Italien (am 28. September 2003) und der anschließenenden Überlastung weiterer Transportleitungen mit Notabschaltung kam es zum Blackout in Italien. Dabei wurd eim restlichen UCTE-Netz es zu einem Leistungsüberschuss von ca. 3,2 GW (Gigawatt).

Durch diesen  Lastausfall hat sich die Netzfrequenz im UCTE-Netzgebiet auf eine Frequenz von 50,24 Hz erhöht.

Alle europäischen Verbundpartner haben gemäß den Regeln des UCTE-Verbunds gegengesteuert (z.B. durch Senkung von Kraftwerksleistung oder Inbetriebnahme von Pumpspeicherkraftwerden zum Hochpumpen des Wassers mit elektrischer Energie).

So hat sich die Netzfrequenz im verbliebene UCTE-Netz innerhalb kurzer Zeit wieder normalisiert.

In Italien wurde sofort mit dem Wiederaufbau des Stromnetz begonnen, was allerdings durch die Größe des Blackouts nur Schrittweise möglich war.

Eine sofortige Wiedereinschaltung der Transportleitung Richtung Itralien hätte zum gesamten Kollaps des UCTE-Stromnetzes geführt.

Bild : Netzfrequenzverlauf der Störung / Blackout in Italien (28.September 2003), Messort Wuppertal, Deutschland

Bild : Blackout Italien 28.September 2003

Dabei fällt auf, dass Sizilien von dem Blackout nicht betroffen war.

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