8. Januar 2021: starker Netzfrequenzeinbruch mit Netzauftrennung und Lastabwurf

Am 8 Januar gegen 14:05 Uhr MEZ kam es im europäischen Verbundnetz (ENTSO-E RG-CE) innerhalb 14 Sekunden zu einem ungewöhnlich starken Netzfrequenzabfall von 50,02 Hz auf ca. 49,74 Hz.

Grafik: Netzfrequenzverlauf am 08. Januar 2021, 14:00 Uhr - 15:40 Uhr, Messort Wuppertal (ENTSO-E RG-CE, North-West area)

Es kam zu einer Netzauftrennung, bei der das Netzgebiet ENTSO-E RG continental Europa in zwei Teile aufgeteilt wurde (Netzauftrennung). Die Netzfrequenzaufzeichnung (oben) zeigt den deutlichen Frequenzeinbruch und die sofortigen Stabilisierungsmaßnahmen (Lastabwurf in Italien und Frankreich von 1,9 GW). Dadurch hat sich die Netzfrequenz (NorthWest area) auf eine Größe von 49,85  Hz eingependelt, die danach durch Einsatz von Regelleistung innerhalb kurzer Zeit wieder auf die Sollgröße angehoben wurde.

ENTSO-E RG Continental Europe (UCTE), Netzauftrennung 8.1.2021, 14:05 Uhr

Die Ursache des Vorfalls lag an einer Sammelschienen-Kupplung in einem Umspannwerk in Kroatien. Nach dem Abschlussbericht von ENTSO-E war der betroffene Netzkonten nicht vollständig in der benötigten Lastflussberechnung abgebildet.

Aufgrund eines sehr hohen Leistungstransport von Südost- nach Nordwesteuropa kam es dann zur Überlastung einer Sammelschienenkupplung. Als der Leistungsschalter der Sammelschienen-Querkupplung durch eine Überstrom-Schutzfunktion automatisch abgeschaltet wurde, entstand eine Kettenreaktion, die zur weiteren Auslösungen und damit zur Aufspaltung in zwei Teilnetze führte.

Gegen 15:08 wurde das ENTSO-E RG Continental Europe (UCTE) wieder zusammengeschaltet und synchron betrieben.

Aktuelle Informationen können sie unter der Webseite von H. Saurugg entnehmen:

https://www.saurugg.net/2021/blog/stromversorgung/bedenkliche-ereignisse-2021

weitere Informationen zum 8.1.2021:

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